Sebastian Cohen
Als Autor habe ich den Anspruch, den Leser mit auf eine spannende Reise zu nehmen und dabei in eine Welt zu entführen, die ich für den Protagonisten Duke erschaffen habe. Vieles kann man sich ausdenken, einiges aus Recherchen lernen, aber der beste Weg, um eine glaubhafte Geschichte zu schreiben, ist es Dinge selbst erlebt zu haben. Für die unter euch, die bereits den 7. Teil gelesen und zwei mysteriös versiegelte Streifen mit dem Buch erhalten haben, kennen bereits den duftigen Inhalt. Diese beiden Düfte spielen in “Ohne Reue” mit, wobei ein Duft für Duke und der zweite für Svenja kreiert wurde.
Wie beschrieben, man kann sich als Autor eine Menge ausdenken, aber die beiden Düfte, die ihr in den Händen haltet, gibt es tatsächlich nur einmal auf der Welt. Wie das? Recht einfach, ich habe sie selbst hergestellt. 2010 bin ich nach Südfrankreich mit dem Ziel gefahren, die mittelalterliche Stadt Grasse zu besuchen. Der kleine Ort gilt als die Welthauptstadt des Parfüms, liegt in der Provence und verzaubert im wahrsten Sinne die Sinne. Auch wenn die großen Produktionsstätten nicht mehr vorhanden sind, gibt es noch immer ein paar Parfümhersteller mit einem legendären Namen. Was liegt da näher, in das Thema der Parfümherstellung etwas tiefer hineinzuriechen? Genau, und das habe ich bei der Marke Molinard getan, die übrigens zu den traditionsreichsten Anbietern von Düften in Europa zählt. Nachdem ich erfahren hatte, wie aus den verschiedenen Rohstoffen die Essenzen und letztlich ein Parfüm entsteht, nahm ich an einem Kurs teil, bei dem man unter Aufsicht eines Parfümeurs lernt, ein Parfüm zu kreieren. Es ist nicht nur eine spannende Sache einen eigenen Duft herzustellen, tatsächlich ist es richtig Arbeit und bis man was wirklich Gutes vorweisen kann, dauert es eine Weile. Auf den ersten Blick sieht es nicht schwer aus, aus Unmengen von hochwertigen Duftölen etwas Neues zu erfinden, doch so einfach ist es nicht und hier fängt die Kunst an. Das Parfüm, das ich dort für meine Frau kreiert hatte, benutzt sie heute noch zu speziellen Anlässen und wir hatten es Infinity genannt. Während des Schreibens für den 7. Teil kam mir die Idee vom Schema abzuweichen, dass Duke nicht erneut sein geliebtes Odin 11 kauft. Privates überschneidet sich tatsächlich manchmal mit Ereignissen der fiktiven Geschichten. Für viele Jahre habe ich selbst Odin 11 benutzt und musste Anfang des Jahres feststellen, dass es leider nicht mehr in der alten Rezeptur angeboten wird. Man hat es neu aufgelegt, in einer veränderten Rezeptur, die mir nicht mehr gefallen hat. Aber so wie bei Duke, ist Aufgeben für mich keine Option, denn was hatte ich einmal gelernt? Genau, wie man Parfüm herstellt. Was liegt da näher in den Sack zu greifen und etwas Eigenes und noch besseres als Odin 11 zu kreieren? Ist es mir gelungen? Nun, ich denke schon, denn ich bin schwer begeistert und ihr haltet mit den beiden Teststreifen die Ergebnisse in der Hand. Atanas habe ich aus 8 verschiedenen Duftölen hergestellt und die Formel dazu besitze nur ich. Das Gleiche mit Fatum, dieses besteht aus 6 verschiedenen ätherischen Ölen und alles selbstverständlich ohne Zusatzstoffe oder andere Chemikalien. Ich hoffe, ihr hattet an den Stellen im Buch eine interessante Dufterfahrung, denn ich glaube kaum, dass viele Autoren ihre Leser so sinnlich mit in die Geschichte einbinden.
Kurze Hintergrundinformation zur Parfümherstellung Ich nehme reinweg ätherische Öle, ohne jegliche Zusatzstoffe, also das Beste, was die Natur uns zur Verfügung stellt. Ein gutes Parfüm besteht aus 3 Duftnoten (Duftphasen), die man sich wie eine Pyramide vorstellen muss. Diese bestehen aus der Basisnote mit 20 Prozent, der Herznote mit 30 Prozent und letztlich der Kopfnote mit 50 Prozent. Das ergibt einen Mix der Duftöle von 100 Prozent und sind die 20 Prozent des Parfüms. Diese werden mit 80 Prozent Alkohol (Weingeist 96 Prozent) gemischt. Um aus einer fertigen Formel das Parfüm zusammenzustellen, benötige ich ca. 1 Stunde. Wenn es fertig ist, lasse ich es mindestens 72 Stunden ruhen, wobei ich es 1 x am Tag leicht schüttle, damit sich die Essenzen perfekt verbinden.
Je nachdem wie hoch der Duftanteil in der Mischung ist, erreicht man verschiedene Zusammensetzungen: Parfüm: .….........….. 15-30 Prozent Duftöl Eau de Parfum: .….. 10-15 Prozent Duftöl Eau de Toilette: ..….. 3-12 Prozent Duftöl Eau de Cologne: ........ 3-5 Prozent Duftöl Für meine beiden Parfüms habe ich folgende Duftpyramide kreiert:
Das Männer-Parfüm besteht aus 8 Duftölen  Basisnote: 4 Duftöle Herznote:  2 Duftöle Kopfnote:  2 Duftöle Das Frauen-Parfüm besteht aus 6 Duftölen Basisnote: 2 Duftöle Herznote:  1 Duftöle Kopfnote:  3 Duftöle
Ein Blick in mein Parfüm-Labor
30 ml 10 ml 30 ml
Die Formel und welche Düfte ich im Einzelnen benutzt habe, kann ich euch leider nicht verraten, um es wirklich einzigartig zu belassen. Die Zutaten sind nicht preiswert und es hat eine Menge Zeit und experimentieren gekostet, diese einzigartigen Parfüms herzustellen. Die beiden Parfüms , in dieser Zusammensetzung, gibt es nur einmal auf der Welt! Solltet ihr begeistert sein und mehr wollen als nur an einer Duftprobe zu schnuppern, dann könnt ihr mich gern anschreiben. Jede Bestellung wird von mir individuell neu erstellt, denn Masse hat keine Klasse. :-)
Die beiden Düfte in Teil 7 und ihre Entstehung Dufte Sache